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Christone “Kingfish” Ingram – Live in London (2023)
Ein Hörbericht mit Wentworth Audio Forge Setup
Mit gerade mal Anfang 20 ist Christone “Kingfish” Ingram bereits einer der stärksten Stimmen im modernen Blues. Live in London, sein drittes Album, zeigt eindrucksvoll, was passiert, wenn außergewöhnliches Talent, Spielwitz und echte Emotionen auf ein aufmerksames Publikum treffen – und auf ein Vinyl-Setup, das diese Energie transportieren kann.
Über den Künstler: Christone “Kingfish” Ingram
Geboren 1999 in Clarksdale, Mississippi – einer Stadt, die für Blues-Fans fast schon heiligen Boden darstellt. Christone “Kingfish” Ingram ist kein bloßer Traditionalist, sondern eine kraftvolle Neuerfindung des Genres.
Er wurde früh gefördert, unter anderem vom Delta Blues Museum, und spielte sich mit einer Mischung aus emotionaler Tiefe, technischer Präzision und explosiver Energie auf die großen Bühnen.
Mentoren wie Buddy Guy, Keb’ Mo’ oder Eric Gales loben ihn als einen der wichtigsten jungen Vertreter des Blues – nicht nur wegen seiner Spielweise, sondern auch wegen seiner Authentizität.
Das Album
Live aufgenommen in "The Garage" in London – mit einer tighten Band, tollem Raumklang und Songs, die zwischen Old School und Modern Soul hin und her grooven. Kingfish spielt, singt und erzählt – mit einer Intensität, die live einfach mehr packt als im Studio.
Highlights wie “Long Distance Woman”, “Another Life Goes By” oder “662” vereinen traditionelle Blues-Vokabeln mit modernem Flow und tightem Timing.
Die Aufnahme wurde für eine Live-Platte ungewöhnlich sauber eingefangen: präzise Bühne, warmer Grundton, raumgreifende Vocals und viel Luft für Dynamik.
Musikalische Bedeutung
Kingfish schafft etwas Seltenes:
Er verbindet Generationen. Seine Songs sprechen Blues-Veteranen ebenso an wie Hörer, die mit Hip-Hop und Soul groß wurden.
Seine Live-Performance in London ist dabei ein Schlüsselwerk: Sie dokumentiert eindrucksvoll, wie dieser junge Musiker mit altem Erbe neue Emotionen weckt – nicht nostalgisch, sondern mit Haltung, Haltung und einem Gespür für das Jetzt.
Ingram macht Blues zugänglich, aktuell und direkt – und liefert damit einen echten Beitrag zur Weiterentwicklung des Genres.
Unser Setup
Wir haben das Album gehört auf einem voll abgestimmten Wentworth Setup, bestehend aus:
- Track Tamer High-End-Tonarm – für präzise Abtastung und exakte Spurführung, auch bei schnellen Sololäufen
- Resonance Tamer – sorgt für Ruhe im Zentrum und präzisiert über die gesamte musikalische Range.
Als audiophile Aufnahme
Live in London ist eine der seltenen Liveplatten, die auch klanglich überzeugen. Die Aufnahme ist transparent, dynamisch, natürlich – ohne übermäßiges Mastering, ohne Kompression.
Das Publikum ist präsent, aber nie aufdringlich. Die Stimme bleibt fokussiert, die Gitarre offen und luftig.
Besonders auf Vinyl entfaltet sich eine enorme Bühne – mit Raumtiefe, sauberer Trennung und organischer Wärme.
Für audiophile Hörer ist dieses Album ein Beispiel dafür, wie Energie und Klangqualität sich nicht ausschließen, sondern gegenseitig beflügeln – wenn das Setup stimmt.
Was wir hörten
- “Fresh Out” – der Bass drückt satt, bleibt aber konturiert – kein Nachziehen, keine Unschärfe
- “Rock & Roll” – Gitarre und Gesang perfekt getrennt im Raum, fast wie eine Studioaufnahme
- “Not Gonna Lie” – der Refrain kommt mit Power, aber ohne Härte – das Zubehör bändigt die Bühne, ohne sie einzuschränken
- “Something in the Dirt” – hier hört man, wie viel Stille Live sein kann, wenn nichts stört
Fazit
Wer glaubt, Blues sei verstaubt, sollte Live in London hören – laut, auf Vinyl, auf einem Setup, das den Unterschied hörbar macht.
Kingfish ist kein Retro-Act. Er ist jung, kompromisslos, gefühlvoll – und technisch auf einem Niveau, das jeder ernsthafte Gitarrist respektiert. Und genau das spiegelt sich in dieser Aufnahme wider.
Ein Muss für alle, die Blues neu entdecken wollen – und ein Beweis dafür, dass Vinyl auch heute noch Gänsehaut kann.